Jahresbericht 2020

Liebe Vereinsmitglieder,

liebe Sörgenlocher Bürger!

Seit mehr als vier Jahrzehnten leitet der TuS Sörgenloch den Jahresbeginn mit der Veröffentlichung seines Jahresheftes ein. An dieser liebgewonnenen Tradition halten wir auch 2021 fest. Wenn Sie das Heft, welches den Vereinsmittgliedern bereits zugestellt wurde, nun in Händen halten, wird Ihnen sogleich auffallen, dass es im Vergleich zu seinen Vorgängern deutlich dünner ist. Das hat natürlich einen bedeutsamen Grund, und es wird Ihnen nicht schwerfallen, diesen zu erraten: Corona!

Die Covid 19-Pandemie hielt und hält uns fest im Griff und hat im abgelaufenen Jahr mit ihren einschneidenden Folgen keinen gesellschaftlichen Bereich verschont – auch den Sport nicht. Wie alle anderen Sportvereine musste auch der TuS Sörgenloch sein Angebot über weite Strecken des Jahres einschränken oder zur Gänze einstellen. Von den gewohnten Veranstaltungen, Wettkämpfen, Übungsstunden und Kursen, die ein TuS-Jahr in normalen Zeiten prägen, blieb nur ein Bruchteil übrig. Wir haben es unseren Abteilungen und Sportgruppen deshalb freigestellt, ob sie unter den gegebenen Umständen einen Beitrag zur diesjährigen Jahresheftausgabe leisten möchten. Wenn Sie also den einen oder anderen Bericht vermissen, heißt dies nicht, dass es die betreffenden Gruppen nicht mehr gibt. Vielmehr sorgte die umfassende Zwangspause für eine solch deutliche Reduzierung der Aktivitäten, dass sich häufig ein Jahresbericht einfach erübrigte. Wir hoffen, dies trifft auf Ihr Verständnis.

Die entstandenen Lücken im Heft werden teilweise durch einen „Gastbeitrag“ des Sörgenlocher Musikvereins kompensiert. Um wilden Spekulationen vorzubeugen: Der Musikverein ist keine neue Abteilung des TuS Sörgenloch. Allerdings konnten wir den nach einem neuen Proberaum suchenden Musikern mit dem Bereitstellen unseres größten Lagerraums behilflich sein. Der Bitte des Musikvereins, im Jahresheft einen Artikel über die Veränderungen des Vereins zu platzieren, sind wir gerne gefolgt.

Bevor Sie sich nun den verbliebenen Gruppenbeiträgen widmen, möchten wir Ihnen einen Überblick über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Gesamtverein liefern. Sie werden erfahren, vor welch große Herausforderung sich der Sportverein in den vergangenen Monaten gestellt sah und wie wir diesen irrationalen Alptraum bislang bewältigten.

Dabei deutete zu Jahresbeginn nichts darauf hin, dass 2020 einen solch erschreckenden Verlauf nehmen würde. Die Sport- und Kursaktivitäten liefen nach der Weihnachtspause in gewohnter Weise wieder an. Die zum zweiten Male durchgeführte Winterwanderung inklusive kulturellem Zusatzprogramm führte nach Zornheim und fand im Sportheim ihren geselligen und kulinarischen Abschluss. Ein sich in China allmählich ausbreitendes Virus nahm man höchstens am Rande wahr. Auch Fastnacht feierte man noch in bewährter Manier – die Vereinsgruppen beteiligten sich rege am Sörgenlocher Umzug und der traditionelle Kreppelkaffee der TuS-Damen erfreute die Teilnehmerinnen mit Humor und Gesang. Doch es sollte nicht mehr lange dauern, bis sich die Sorge machenden Nachrichten häuf-ten. Covid-19 hatte seinen Weg nach Deutschland gefunden und plötzlich ging alles ganz schnell.

Mitte März erhöhte sich die Zahl der an Corona erkrankten Menschen explosionsartig. Die Politik reagierte mit einem massiven Runterfahren des öffentlichen Lebens – Geschäfte, Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen mussten schließen, die Kontaktmöglichkeiten wurden eingeschränkt, Abstandsgebote und Maskenpflicht bestimmten den Alltag. Und auch der Sport kam zum völligen Erliegen. Die Sportverbände setzten ihren Spiel- und Wettkampfbetrieb aus, die kommunalen Behörden schlossen die Turnhallen und Sportplätze. In der Sörgenlocher Horst-Schlager-Halle und auf dem Mehrgenerationenplatz wurde es sehr still.

Wie viele andere Sportvereine auch, leitete der TuS Sörgenloch verschiedene Maßnahmen in die Wege, um die ungewöhnliche Situation bestmöglich zu meistern. Auf unserer Homepage veröffentlichten wir unter dem Motto „Halt dich fit – bleib daheim – das geht allein“ eigens von unserer Übungsleiterin Bobby Schierz gedrehte Videofilme, die zum „Nachturnen“ zu Hause anregen sollten. Darüber hinaus versorgten wir unsere Mitglieder regelmäßig mit weiteren corona-konformen sportlichen Ideen, die von den Fachverbänden und anderen Einrichtungen entwickelt wurden. Auch eine von Norbert Hayer liebevoll zusammengestellte Serie regionaler Fahrradtouren gehörte zum medialen Angebot.

Doch all dies ersetzte natürlich nicht den „wirklichen“ Sport. Dabei war der Verzicht auf körperliche Bewegung, Wettkampf und Training nur die eine Seite der Medaille. Genauso schwer wog für viele TuS-Sportler der anhaltende Wegfall des Zusammentreffens mit den Mannschafts- und Gruppenmitgliedern. Das gewohnte Beisammensein während und nach der sportlichen Betätigung fand plötzlich nicht mehr statt. Soziale Kontakte verlagerten sich von der Sporthalle in die digitalen Medien oder kamen ganz zum Erliegen. Eine schmerzliche Erfahrung.

Zum Glück währte dieser Zustand nicht ewig. Anfang Mai rief der TuS-Vorstand ein „Corona-Kabinett“ ins Leben. Dieses siebenköpfige Gremium hatte die alleinige Aufgabe, den Verein auf die Wiederaufnahme des Sportbetriebs vorzubereiten. Kann ja wohl nicht so dramatisch sein, sollte man meinen. Weit gefehlt! „Zugemacht hat man schnell, aber das wieder Aufmachen ist schwierig“ – dieser lapidare Satz sollte seine Richtigkeit mehr als bestätigen.

Zunächst galt es, die Horst-Schlager-Halle sowie den Mehrgenerationenplatz für die Wiedereröffnung zu präparieren. Die umfassenden Bestimmungen der Corona-

Bekämpfungsverordnungen und Hygienekonzepte des Landes Rheinland-Pfalz dienten als Richtschnur und bald waren Halle und Platz mit Hinweis-, Ge- und Verbotsschildern gespickt. Absperrbänder, Bodenmarkierungen, Desinfektionsmittelspender und vieles mehr wurden befestigt, aufgeklebt und angeschraubt. So weit so gut. Was noch fehlte, waren Verhaltensregeln für unsere Sportler. Anhand der allgemeinen rechtlichen Vorgaben sowie der spezifischen Corona-Konzepte der einzelnen Sportverbände wurde für jede TuS-Abteilung eine Leitlinie erarbeitet, die genauestens festlegte, was vor, während und nach einer Übungs- oder Trainingsstunde zu geschehen hatte. Als sich dann die Infektionszahlen auf einem verantwortbaren Level einpendelten, war es endlich soweit. Unter Beachtung der strengen Hygiene- und Schutzvorschriften durften die TuS-Gruppen und Kurse ab dem 18. Mai wieder aktiv werden. Vorerst nur im Freien, aber der Mehrgenerationenplatz lieferte auch für unsere Hallensportler beste Voraussetzungen für die lang vermisste sportliche Betätigung. Drei Wochen später öffnete die Horst-Schlager-Halle ihre Pforten. Endlich konnten auch die Tischtennis-Spieler des TuS Sörgenloch wieder ihrem Hobby nachgehen.

Dass in dieser ungewöhnlichen Situation alle aktiven Vereinsmitglieder sehr diszipliniert und gewissenhaft agierten, hat uns als Vereinsvorstand überaus gefreut. Alle hielten sich an die bestehenden Regeln, demonstrierten gegenseitige Rücksichtnahme und übten sich in Solidarität. Wir möchten deshalb nicht die Gelegenheit versäumen, uns an dieser Stelle bei unseren Sportlern für die Unterstützung und das vorbildliche Vorgehen zu bedanken. Dieser Dank gilt insbesondere auch denjenigen, die sich als Abteilungsleiter, Trainer, Übungsleiter oder Gruppensprecher nicht vor einem Mehr an Verantwortung gedrückt und ganz maßgeblich zur gelungenen sportlichen Wiederbelebung des TuS Sörgenloch im Frühjahr beigetragen haben.

Und noch einer weiteren Person gebührt ein herzliches Dankeschön. Die Einhaltung von Hygiene und Sauberkeit gehören im Zusammenhang mit Covid-19 bekanntlich zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Gerade auch die tägliche Reinigung der Sporthalle sowie deren Umkleide- und Sanitärräume war und ist deshalb eine extrem wichtige Aufgabe, bei der es nicht zu Nachlässigkeit kommen darf. Wir können uns mehr als glücklich schätzen, dass Tanja Berz diese elementare Tätigkeit mit beeindruckender Zuverlässigkeit für uns verrichtet. Wohl dem Verein, der auf die Unterstützung solcher Mitglieder bauen kann!

Leider währte das Glück, endlich wieder tanzen, turnen, rennen und spielen zu dürfen, nur einen überschaubaren Zeitraum. Hatte man in den warmen Sommermonaten die lauernde Gefahr einer zweiten Infektionswelle weitestgehend verdrängt, so brach diese dann im Oktober mit Wucht über uns herein. Es dauerte nicht lange, bis der komplette Sportbetrieb erneut zum Erliegen kam. Und dieser deprimierende Zustand dauert bis heute an. Allerdings sorgte unser Mehrgenerationenplatz für einen kleinen Lichtstrahl am dunklen Horizont. Denn auf dem Platz ist es, im Gegensatz zum ersten Lockdown, gestattet, sich unter Einhaltung bestimmter Vorgaben weiterhin sportlich zu betätigen. Davon profitiert zwar nicht der Vereinssport, aber unsere Bürger haben wenigstens die Möglichkeit alleine, zu zweit oder im Kreise der Familie für sportive Abwechslung zu sorgen. Möglich wurde die-ses Privileg, das kein anderer Sportplatz unserer Verbandsgemeinde genießt und das von den Platznutzern auch nicht durch Regelverstöße ausgenutzt wurde, durch das pragmatische Entgegenkommen unserer Gemeindeverwaltung. Nicht nur dafür, sondern auch für die gute und effiziente Unterstützung während der vergangenen schwierigen Monate sagen wir unserer örtlichen Administration „Danke“.

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass trotz aller Corona-Einschränkungen dennoch eine wichtige strategische Entscheidung im abgelaufenen Jahr getroffen wurde. Mit dem TSV Zornheim konnte im Sommer eine Spielgemeinschaft im Bereich Jugend-fußball aus der Taufe gehoben werden. Mit diesem von den Verantwortlichen der Abteilung gut vorbereiteten Schritt reagierte man auf die für alle Mannschaftssportarten, insbesondere aber auf die für den Fußball bestehenden wachsenden Schwierigkeiten, eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Gerade auch vor dem Hintergrund der bereits bestehenden und gut funktionierenden Kooperation mit dem TSV Zornheim im Bereich Tischtennis ist dieser neue Weg absolut begrüßenswert. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Bericht der Abteilung Jugendfußball.

Soweit unsere Ausführungen zu einem Jahr 2020, das uns alle auf eine harte Prüfung gestellt hat. Abschließend sollten zwei Dinge nicht unerwähnt bleiben. Der TuS Sörgenloch hat aufgrund der Pandemie keinen Mitgliederschwund erleiden müssen und rutschte auch nicht in eine finanzielle Schieflage. Dies unterscheidet uns Gott sei Dank von nicht wenigen Sportvereinen. Ob dies auch im nun gerade begonnenen Jahr so bleiben wird, lässt sich nicht vorhersagen. Was jedoch gewiss sein dürfte: Es wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis der TuS-Sportbetrieb wieder ins Laufen kommt. Und dieser Prozess wird dann wie schon im vergangenen Frühjahr nur in Trippelschritten erfolgen. Abermals werden Geduld, Rücksichtnahme und Disziplin das Gebot der Stunde sein. Doch wir sind zuversichtlich, dass der Verein auch diese Probe besteht.

Ihnen allen ein gesundes und glückliches Jahr 2021!

Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!

Der Vorstand des TuS Sörgenloch

 

 

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